Das olympische Badminton ist eine Ballsportart. Gespielt wird mit einem Federball, dem Shuttlecock. Der Badminton-Ball hat mit dem Ball im eigentlichen Sinne nichts gemeinsam. Ausschlaggebend für die Definition Ball ist die Tatsache, dass er als ein Fluggerät, wie der runde Ball auch, hin und her gespielt werden kann. Die Sportart Badminton hat ihren Ursprung in England; daher rührt auch die englische Bezeichnung shuttlecock, zu Deutsch Federball. Mancherorts wird der Shuttlecock birdie genannt. Das kann insofern irritieren, als das Birdie in der Sportart Golf ein Schlag unter Par ist. Im Badminton als einem Rückschlagspiel hat der Federball seinen Namen von dem Produkt, aus dem der Ball hergestellt ist. Es sind natürliche Federn von Enten oder Gänsen.
Naturfederbälle aus asiatischer Produktion
England gilt in Europa als die Heimat des Badmintons. Wirklich zuhause ist die Sportart jedoch in Asien. Mitte der 1860er Jahre lernten englische Kolonialoffiziere in der indischen Stadt Poona das damalige Racketspiel Badminton kennen. Heutzutage lebt die überwiegende Zahl der Badminton-Spieler in Asien. Das gilt sowohl für den Leistungssport als auch für die Freizeitsportler in Hallen und im Freien. Dementsprechend hoch ist der Bedarf an Badminton-Bällen, den Naturfederbällen. Der Shuttlecock wiegt etwa fünf Gramm. Er besteht aus natürlichen Federn von Enten und Gänsen. Sie werden in den runden Fuß aus natürlichem Kork eingesteckt und mit einer Bindung rundum verleimt. Durch den Zuschnitt der Federn und deren Position wird die Geschwindigkeit des Shuttlecock bestimmt sowie beeinflusst. Je weiter die Federn nach oben gespreizt sind, desto langsamer fliegt der Ball.
Die Fluggeschwindigkeit kann von den Spielern durch ein An- oder Abknicken der Federspitzen variiert und beeinflusst werden. Je nach Marke und Hersteller wird in Shuttlecocks mit runden und mit spitzen, also mit zugeschnittenen Federn unterschieden. Naturfederbälle werden fast ausschließlich in asiatischen Fabriken hergestellt; allen voran die Firma Yonex mit Sitz in Tokio, dem Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2020.
Kunststoffbälle für Anfänger und Hobbyspieler
Die Shuttlecocks, also die Naturfederbälle, sind ein empfindliches Spielgerät. Wenn sie falsch oder unsauber, beispielsweise seitlich an den Federn, getroffen werden, dann leidet ihre Flugeigenschaft. Der Shuttlecock trudelt und ist kaum noch berechenbar. Eine begrenzte Alternative ist der Kunststoffball, auch Plastikball genannt. Hobbyspieler beginnen immer mit dem Kunststoffball. Sie lernen zunächst, den Ball sauber zu schlagen, ihn also an seinem Fuß zu treffen. Gelingt das nicht, ist der Plastikball deswegen nicht beschädigt, wohl aber der Naturfederball. Kunststoffbälle werden rollenweise im halben Dutzend in drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeboten.
Die blaue, grüne und rote Markierung am oberen Fußrand mit einem aufgeklebten Band zeigt, dass es sich um einen langsamen, einen mittleren oder einen schnellen Kunststoffball handelt. Plastikbälle werden seit jeher überwiegend von europäischen Herstellern produziert. Auch sie haben in der heutigen Zeit ihre Produktion nach Asien verlegt. Damit werden letztendlich sowohl Naturfeder- als auch Kunststoffblle aus den asiatischen Badminton-Hochburgen China, Indonesien, Malaysia, Südkorea und Japan nach Deutschland sowie Europa exportiert.