Die olympische Sportart Badminton ist in der heutigen Zeit buchstäblich weltweit verbreitet. Innerhalb Europas hat Badminton seinen Ursprung in England. Vor mehreren hundert Jahren lernten britische Kolonialoffiziere das damalige Badminton in Indien kennen. In den 1890er Jahren wurden in England die ersten Regeln entworfen. Die All England Badminton Championships, kurz All England, sind die seitdem international bekannteste Turnierveranstaltung, vergleichbar mit Wimbledon im Tennis.
Seit sechzig Jahren Badminton in Deutschland
Badminton ist ein gut organisierter und straff strukturierter Wettkampfsport. In Deutschland wird Badminton seit sechzig Jahren in Vereinen und Verbänden gespielt. Der Deutsche Badminton-Verband, kurz DBV, wurde am 18. Januar 1953 in Wiesbaden gegründet. Gleichzeitig wurden dort die ersten Deutschen Meisterschaften veranstaltet. Bis in die heutige Zeit hinein spielen etwa zweihundertfünfzigtausend Spielerinnen und Spieler, von Schülern bis hin zu Senioren, Badminton in mehreren tausend Badminton- und Sportvereinen. Sie spielen und trainieren dort regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich. Hinzu kommen die Sportler, die Badminton in den bundesweit verbreiteten kommerziellen Centern just for fun spielen. Vergleichbar mit den Sportarten Golf, Squash und Tennis wird hier für ein oder mehrere Stunden ein Spielfeld, der Court angemietet. Schläger verleiht das Center, Bälle können im Centershop gekauft werden. Die Zahl dieser Hobbyspieler ist nicht näher bekannt; Schätzungen belaufen sich im Jahresdurchschnitte auf mehrere zehntausend vorwiegend jüngere Erwachsene. Der DBV gliedert sich in Landesverbände, die bis auf ein, zwei Ausnahmen mit den Bundesländern identisch sind. Dort sind alle Vereine Mitglied. Die sportlichen Erfolge der DBV-Spieler haben Badminton in den vergangenen Jahren in Deutschland sehr populär gemacht.
Asien unbestrittene Weltmacht im Badminton
Nicht nur Tischtennis, sondern auch Badminton gehört zu den Top-Sportarten in der VR China. Badminton ist weltweit verbreitet und auf allen Kontinenten mit internationalen sowie nationalen Verbänden vertreten. Nach wie vor führend im Weltbadminton sind China, Südkorea, Indonesien, Malaysia und mit einigem Abstand Japan. Für die europäischen Spitzenspieler aus England, Skandinavien und Deutschland ist es nach wie vor schwer, dauerhaft Turniere in Asien zu gewinnen. Die 2008er olympischen Sommerspiele waren in Peking. Zwölf Jahre später finden sie erneut in Asien, dann in Tokio statt. In der japanischen Hauptstadt hat die Firma Yonex ihren Hauptsitz, der Marktführer für Badminton-Ausrüstung jeder Art. Für die ABC, die Asian Badminton Confederation, ist es eine gemeinschaftliche Aufgabe, möglichst viele Medaillen und Platzierungen in Asien zu behalten, also nicht an den großen Konkurrenten Europa zu verlieren.
Millionen Badminton-Spieler in über zweihundert Ländern
Die nationalen Badminton-Verbände haben unterschiedliche Kriterien, wie sie ihre Verbandsmitglieder erfassen. In manchen asiatischen Ländern wird nicht gezählt, weil es keine mit Deutschland oder Europa vergleichbaren Vereinsstrukturen gibt. Dort wird Badminton, wohlgemerkt Badminton und nicht Federball, auch im Freien von jedermann gespielt. Feststeht, dass mehrere Millionen Mädchen und Jungen, Frauen und Männer jeden Alters Badminton spielen. Sie schlagen den Shuttlecock so, dass ihn der andere möglichst nicht erreicht; sowohl auf dem Court in der Halle als auch im Freien unter Palmen.