Die Geschichte von Badminton
Noch weit bevor Badminton ab Mitte des 19. Jahrhunderts in seiner heutigen Form entwickelt wurde, existierten Spiele, die dem Badminton ähnlich waren. Anhand von Höhlenmalereien, die vor etwa 2.000 Jahren in Indien angefertigt wurden, lässt sich rekonstruieren, dass bereits zu dieser Zeit ein Rückschlagspiel gespielt wurde, bei dem ein mit Federn bestückter Holzball mit Schlägern aus Holz geschlagen wurde. Es wird allerdings vermutet, dass das Spiel in Griechenland entwickelt wurde und von dort aus nach Indien kam. Über Jahrhunderte genoss es im Fernen Osten eine große Popularität. Auch die Inka und die Azteken in Mittel- und Südamerika betrieben nachweislich ein Spiel mit Bällen, in die Federn gesteckt wurden.
Der Vorläufer des heutigen Badminton
Um 1850 brachten britischen Soldaten, die in der Kolonie Britisch-Indien stationiert waren, das Rückschlagspiel mit den gefiederten Bällen in ihr Heimatland mit. Dort wurde es „Battledore and Shuttlecock“ genannt. Gespielt wurde es von zwei Spielern, allerdings nicht gegen-, sondern miteinander. Ihr Ziel war es, mit ihren Schlägern, die Battledore genannt wurden, den Shuttlecock genannten Ball mit Federn so oft wie möglich hin und her zu schlagen, ohne dass er den Boden berührt. Ein Netz oder eine Spielfeldbegrenzung gab es dabei nicht. Urkunden aus dieser Zeit belegen einen Rekord von 2.117 Schlägen.
Badminton entsteht
Der erste Schritt in Richtung einer Reglementierung des Spiels wurde gemacht, als zwischen den beiden Spielern ein Netz gespannt wurde. Allerdings kam es auch dazu, dass der Shuttlecock häufig durch einen Ball aus Wolle ersetzt wurde, um damit auch bei Wind und schlechtem Wetter spielen zu können; dies geschah vor allem in der Oberschicht. Trotzdem setzte sich das Spielen mit Shuttlecock durch. Seinen Namen bekam das Spiel vom Badminton House, einem Landhaus in Gloucestershire, das den Dukes of Beaufort gehörte. Dort wurde Badminton im Jahr 1872 offiziell vorgestellt. Der ersten Verein, in dem Badminton organisiert gespielt wurde, wurde 1893 im englischen Folkestone gegründet. Das erste Badminton-Turnier der Welt waren die All England Championships im Jahr 1899.
Ein Problem stellte die Suche nach geeigneten Sportstätten dar. Da Badminton sehr anfällig für Wetterbedingungen ist, wurden Hallen mit hohen Decken benötigt. Daher fanden oft Spiele im Mittelschiff von Kirchen statt, bei denen die Zuschauer auf den Kirchenbänken Platz fanden. Da Badminton rasch viele neue Anhänger fand, wurde im Jahr 1934 die International Badminton Federation gegründet, die 2006 in Badminton World Federation umbenannt wurde.
Badminton in Deutschland
Der erste auf dem europäischen Festland gegründete Badminton-Verein war der Bad Homburger Badminton-Club. Er entstand im Jahr 1902, musste sich aber in Ermangelung von ausreichend vorhandenen Schlägern und Bällen recht bald wieder auflösen. Erst im Jahr 1953 fand die erste Deutsche Meisterschaft in Wiesbaden statt. Bei dieser Gelegenheit gründete sich außerdem der Deutsche Badminton-Verband, dessen erster Präsident der Haribo-Gründer Hans Riegel wurde.